Rezension: Jennifer Estep - Frostkuss



"Sobald ich etwas gesehen hatte, sobald eine Person oder ein Gegenstand eine Vision hervorgerufen hatten, waren diese Erinnerungen für immer ein Teil von mir, und ich konnte sie immer wieder fühlen und sehen." S.93






Verlag: IVI
Preis: 14,99 (broschiert)
Seiten: 373 + Extras
Autor: Jennifer Estep
Genre: Urban - Fantasy
 Reihe: Mythos Academy 1 von 6 (geplant)



Worum gehts?

Die 17-jährige Gwen Frost geht auf die Mythos-Akademie, auf die Kämpfer, wie Spartaner, Walküren und Trojaner gehen. Gwen ist auf Mythos eine Außenseiterin, denn sie ist erst vor kurzem auf die Akademie gewechselt, trägt Kapuzenpullis und kein Designer-Fummel, hat keine Freunde und statt Kampffertigkeiten  die Gypsy-Gabe. Als einzige Schülerin kann sie dadurch bei Berührung Erinnerungen, geheimste Wünsche und Sehnsüchte der Person spüren, wobei sie bei starken Gefühlen regelrecht übermannt wird. 

Meine Meinung:

Wie bin ich auf das Buch gekommen?
Verschiedene Blogs haben die Bücher des neuen Imprints IVI vom Piper-Verlag vorgestellt und neben "Starters", fand ich Frostkuss ganz interessant für ein Buch zwischendurch. Besonders gut fand ich dabei, dass es nicht um Werwölfe, Vampire etc. gehen sollte, sondern um die griechische Mythologie. Als ich es bei rebuy.de entdeckt hatte, war es gleich in der Bestellung drin.

Erwartungen an das Buch?
Eine nette Geschichte mit vielen Abenteuern in der Mythos-Akademie. Gefreut habe ich mich auf die griechische Mythologie, die ich nicht gut kenne.

Erwartungen erfüllt?
Ich bin ein wenig zwiegespalten, denn ich denke, aus der Grundidee hätte man mehr machen können. 

Mit der Protagonistin konnte ich mich zwar identifizieren, aber sie erfüllte für mich zu viele Klischees, z.B. Waise, die um ihre kürzlich verstorbene Mutter trauert, Außenseiterin, schlecht in Sport, Einser-Schülerin, stolpert "zufällig" in immer den gleichen muskulösen Typen, Mädchen mit gutem Herz. Wenn man die Gypsy-Gabe und die Klischees abzieht, bleibt da noch... hm... ah ja, sie liest gerne Comics, wie Wonder Woman. Schade, so blieb sie für mich recht blass. Widersprüchlich fand ich, dass sie eine Einser-Schülerin ist, aber keine Ahnung von der mythologischen Geschichte hat (ein Unterrichtsfach).

Der Schreibstil ist einfach aber flüssig, gestört haben mich Einschübe nach Beschreibungen, wie "Peinlich" oder "Gruselig". Ich habe dann immer das Gefühl, dass der Leser zu dumm gehalten wird, sich das aus dem Kontext zu erschließen.

Die Geschichte ist interessant, betont meiner Meinung nach aber zu oft eigentliche Nebensächlichkeiten, die dann sich natürlich später als höchst wertvolle Dinge bzw. Informationen herausstellen. Viele Überraschungen gibt es deshalb nicht, wenn man als Leser mitdenkt.

Ein richtiges Akademiefeeling habe ich nicht bekommen, obwohl ich diese rein äußerlich mir gut vorstellen konnte, eher wurde ich von den Verallgemeinerungen, z.B. dass alle Schüler Designerklamotten tragen, sich ständig (gerne öffentlich) sexuell vergnügen und Alkohol konsumieren, abgeschreckt. Vielfach geht es um männliche wie weibliche "Schlampen" und ich finde schon, dass Sex in Jugendbücher einen Platz hat, aber das war mir wirklich zu viel.

Dennoch werde ich den Folgeband lesen, denn das Buch hat auch gute Aspekte. Zum einen waren die Beziehungen von Gwen, wie die zu ihrer Oma, zu ihrer neuen Freundin und zu ihrem Schwarm realistisch und liebenswert geschrieben. Es gab kein "Ich kann ohne dich nicht leben"-Gesülze, oder dass die Freundin einfach so vom Himmel fällt. Die Gypsy-Gabe ist interessant und trägt die Geschichte sehr gut. Dazu wird am Ende noch eine witzige Nebenfigur, ähnlich wie Xemerius in der Rubinrot-Trilogie oder Sir Cadogan in der Harry Potter Reihe eingeführt. Die Entwicklung von Gwen wird nach den Ereignissen des Showdowns dieses Buches auch schneller voranschreiten.
Obwohl ich nicht viel schlauer bin, was die griechische Mythologie betrifft, hat das Buch doch einige nette Ideen und Wendungen. Im Anhang gibt es zudem einen Stundenplan und einen von Gwens Aufsätzen. Zwar habe ich den einfachen Schreibstil bemängelt, aber ich muss zugeben, dass ich mir alles lebhaft vor meinen Augen sah.

Insgesamt vergebe ich vier Regalebenen, eine Regalebene für die Protagonistin, eine für das Setting und eine weitere für den Plot, zudem ein Zusatzpunkt für die gute Ausführung der Gypsy-Gabe und anderen netten Ideen, die ich leider ohne zu spoilern nicht erwähnen kann.



Unterhaltsam




Rezension von Egoliquida
Rezension Kurzrezension Challenge Tag

1 Kommentar:

  1. Schöne Rezension und dein Design gefällt mir auch gut :)
    Bin auch Leserin deines Blogs geworden!

    LG Steffi
    http://steffisbookcase.blogspot.de/

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